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Konzeptvorstellung

Udo Schmermer und Philip Kremer vor der Gemeinde Möser

<cdl> Am 01.01.2016 begann die Förderphase zur Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes für die Gemeinde Möser. Mit Udo Schmermer, der das Klimaschutzkonzept erstellen wird, und mit Philip Kremer, in der Verwaltung für Energiemanagement zuständig, haben wir gesprochen.
Schon im März 2015 gab es ein erstes Arbeitstreffen zwischen der Gemeinde Möser, der Bürgerinitiative für ein energieautarkes Schermen, der Landesnetzagentur und Udo Schmermer. Die Idee ging seinerzeit von der Schermener Bürgerinitiative aus, die dieses Arbeitsgespräch organisiert hatte, um zu eruieren, ob ein energieautarkes Schermen möglich ist. Schnell wurde aber klar, so ein Vorhaben würde nur für die gesamte Gemeinde Möser funktionieren und so wurde während des Arbeitsgespräches der Grundstein zur Erstellung des Klimaschutzkonzeptes gelegt. Darauf wies Udo Schmermer hin. Schmermer, der mit seiner Firma KlimaKommunal die Themen Energie, Umwelt und Klimaschutz bearbeitet und Beratungskonzepte, losgelöst von Produkten, erarbeitet, will während seiner Arbeit die Frage klären: Was können die Einheitsgemeinde Möser und die Bürger*innen tun, um Energie und Kosten zu sparen? Dass dies möglich ist, hatte auch etwas mit Glück zu tun. Nur 14 Tage hatte die Gemeinde Möser Zeit, um einen Förderantrag zur Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zu stellen. Beantragt waren 50.000 Euro. Fördermittel in Höhe von 38184 Euro wurden bereitgestellt. Damit konnte Schmermer seine Arbeit beginnen.Diese Arbeit, so Schmermer, wird vielfältig sein. Er will die Medien, insbesondere das Internet nutzen, um die Bürger*innen der Gemeinde über bestimmte Klima- und Energiethemen zu informieren. Unter anderem schwebt ihm ein Informationsportal, ein monatlicher Newsletter vor. Frei nach dem Motto: „Wussten Sie schon?“ Gleichzeitig will er die Inhalte seiner Arbeit in einem Konzept-Blog im Internet projizieren. Eine direkte Energieberatung wird es aber von seiner Seite aus nicht geben. Dafür, so Schmermer, soll von Seiten der Gemeindeverwaltung ein Beratungsangebot aufgebaut werden, dass die qualitative Energieberatung an ansässige Unternehmen vermittelt. Für ihn stellen sich dabei folgende, grundlegenden Fragen: Wie kann ich die Gemeinde Möser und ihre Bürger*innen unterstützten Energie und Kosten zu sparen? Wie können wir die fachlich qualifizierten Unternehmen in der Gemeinde in diesen Prozess einbeziehen? An diesem Punkt will er deshalb die Verwaltung der Gemeinde Möser mobilisieren um herauszufinden: „Was ist da, was kann man machen?“ und „Was ist wo zu tun um Treibhausemmissionen zu reduzieren?“
Die Verwaltung hält Schmermer hier für ein wichtiges Element. „Verwaltungen können vieles gestalten“, so Schmermer, der die Daseinsvorsorge von Strom bis Grünschnitt als große Möglichkeit benennt, um Klimaschutz zu betreiben. Auch das Ordnungsrecht, die Unternehmenskommunikation und die strategische Kommunalpolitik sieht er als starke Handlungsfelder um langfriste Weichen stellen zu können.Bis Ende März sammelt der Kommunalberater nun aber erst mal Daten, woraus er eine Potentialanalyse erstellen will. Diese Analyse und erste Arbeitsergebnisse werden Anfang Mai öffentlich in einer ersten Bürgerversammlung vorgestellt werden. Zuvor aber soll sich eine Arbeitsgruppe Klimaschutz gründen, die in ihrer Arbeit konkrete Maßnahmenvorschläge diskutiert. Hier könnten am Ende, so Philip Kremer auch die Selbstversorgung einzelner Ortschaften oder der Verleih von Elektrofahrrädern benannt werden. Ohnehin, so Schmermer werden am Ende der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes am 31.12.2016, 60 bis 80 konkrete Maßnahmen festgeschrieben sein, die sich nicht allein auf Verwaltung, Wirtschaft, Gebäude und Mobilität beschränken. Das Klima-Leitbild wird dann auch einen Leitfaden für private Haushalte darstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind neben den drei Bürgerversammlungen im Mai 2016, Oktober 2016 und im Januar 2017, die über den Erarbeitungsstand des Klimaschutzkonzeptes informieren sollen, drei weitere Themenabende geplant. Hier wird der Schwerpunkt auf Informationen zu erneuerbaren Energie und der energetischen Sanierung liegen. Fachberater für Holzheizungen, Sonnenenergie und Erdwärme werden jeweils einen Abend mit ihren Themenschwerpunkten füllen. Anmeldungen sind nach Bekanntgabe der Termine erwünscht, so Schmermer.
Um das Thema energetische Sanierung noch deutlicher darstellen zu können, suchen die Gemeinde Möser und der Klimaberater einen Haushalt in der Gemeinde Möser, der in diesem Jahr eine energetische Sanierung durchführen möchte. Um die Chancen und den Nutzen neuer Technik aufzuzeigen soll ein Bautagebuch mit Hintergrundinformationen angelegt werden, das sowohl den Eigentümern, als auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt wird. Wer sich bei der Umsetzung seines Vorhabens begleiten lassen möchte, möge sich bei Philip Kremer unter 039222 – 90861 melden.

Der 57-Jährige Udo Schmermer ist seit 25 Jahren auf dem Gebiet der Kommunalberatung in den Bereichen Energie, Umwelt und Klimaschutz tätig. In dieser Zeit hat er bereits mehrere Klimaschutzkonzepte und Beratungskonzepte erarbeitet.