Verkehrserhebung Möser
Verkehrserhebung Möser
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Präsentation der Verkehrserhebung Möser
PDF-Datei / 2,0 MB / Hochgeladen am: 18.03.2025
Welchen Sinn hat Verkehrsberuhigung?
Verkehrsberuhigung in Wohngebieten ist besonders wichtig, weil hier viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind, darunter auch Kinder, ältere Menschen und andere besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer. Niedrigere Geschwindigkeiten verringern das Risiko von Unfällen erheblich, da Autofahrer mehr Zeit haben, auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren. Falls es doch zu einem Unfall kommt, sind die Verletzungen bei geringerer Geschwindigkeit deutlich weniger schwerwiegend.
Zudem trägt eine Verkehrsberuhigung zur allgemeinen Lebensqualität bei. Weniger Lärm und Abgase machen Wohngebiete angenehmer und sicherer, sodass sich Bewohner freier im öffentlichen Raum bewegen können. Kinder haben mehr Möglichkeiten, draußen zu spielen, und ältere Menschen fühlen sich sicherer beim Überqueren der Straße. Auch die Nutzung des Fahrrads oder öffentlicher Verkehrsmittel wird attraktiver, wenn der Autoverkehr entschleunigt wird.
Insgesamt sorgt eine angepasste Verkehrsführung in Wohngebieten dafür, dass alle Verkehrsteilnehmer sicher und entspannt unterwegs sein können, ohne dass das Wohnumfeld durch übermäßigen oder zu schnellen Verkehr beeinträchtigt wird.
Die Ergebnisse der Untersuchung der Verkehrswacht
Die Deutsche Verkehrswacht Sachsen-Anhalt e.V. hat sich mit der Verkehrssituation in Möser befasst, insbesondere auf den Straßen Biesengrundbreite und Thälmannstraße . Dabei wurden Verkehrszählungen und Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, um ein genaues Bild der aktuellen Lage zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass in beiden Straßen ein Teil der Fahrzeuge die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet. Besonders die sogenannte V85-Geschwindigkeit, also die Geschwindigkeit, die von 85 Prozent der Fahrzeuge nicht überschritten wird, ist ein wichtiger Indikator für die Verkehrssicherheit. Liegt dieser Wert zu hoch, kann es notwendig sein, verkehrsberuhigende Maßnahmen zu ergreifen.
Ein zentrales Thema ist die mögliche Einführung von Tempo-30-Zonen. Solche Zonen sind vor allem in Wohngebieten mit viel Fußgänger- und Radverkehr sinnvoll und gesetzlich unter bestimmten Voraussetzungen umsetzbar. In der Thälmannstraße könnten die Bedingungen erfüllt sein, während die Biesengrundbreite nur bis zur Einmündung Zanderweg dafür infrage kommt. Dahinter fehlen die notwendigen Voraussetzungen. Da Hauptverkehrsstraßen mit Vorfahrtsregelungen von der Einführung ausgenommen sind, ist eine flächendeckende Umsetzung nicht möglich.
Darüber hinaus wird die Wirksamkeit von Dialog-Displays zur Geschwindigkeitskontrolle thematisiert. Untersuchungen, unter anderem von der TU Dresden, zeigen, dass solche Anzeigen einen messbaren Einfluss auf das Fahrverhalten haben. Sie tragen dazu bei, dass Autofahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren, ohne dass sich ein Gewöhnungseffekt einstellt. Die Verkehrswacht empfiehlt daher den Einsatz dieser Displays als unterstützende Maßnahme zur Geschwindigkeitskontrolle.
Insgesamt kommt die Verkehrswacht zu dem Schluss, dass Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sinnvoll sind, insbesondere an Stellen mit hoher Fußgänger- und Fahrradverkehrsdichte. Eine erfolgreiche Umsetzung setzt jedoch die Unterstützung der Gemeinde voraus, um eine langfristige Verbesserung der Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Zahlen und Fakten
Die Präsentation liefert detaillierte Zahlen zur Verkehrssituation in Möser, insbesondere zu den Straßen Biesengrundbreite und Thälmannstraße. Ein wichtiger Kennwert ist die V85-Geschwindigkeit, also die Geschwindigkeit, die 85 % der Fahrzeuge nicht überschreiten. In mehreren Messpunkten lag dieser Wert nahe oder sogar über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, was Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erforderlich macht.
Geschwindigkeitsmessungen
In der Biesengrundbreite wurden folgende Werte erfasst:
V85-Wert: bis zu 58 km/h, obwohl eine niedrigere Geschwindigkeit erwartet wird.
Durchschnittsgeschwindigkeit (Vd): liegt zwischen 40 und 45 km/h.
Maximalgeschwindigkeit (Vmax): in Einzelfällen über 70 km/h.
In der Thälmannstraße ergeben sich ähnliche Werte:
V85-Wert: bis zu 55 km/h, teilweise über dem zulässigen Limit.
Durchschnittsgeschwindigkeit: etwa 35 bis 42 km/h.
Maximalgeschwindigkeit: in Spitzenwerten über 65 km/h.
Diese Zahlen zeigen, dass viele Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, was insbesondere für Fußgänger und Radfahrer ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Verkehrsaufkommen
Die täglichen Verkehrszählungen zeigen eine hohe Belastung der Straßen.
In der Biesengrundbreite wurden bis zu 6.000 Fahrzeuge pro Tag in beide Richtungen gezählt.
In der Thälmannstraße liegt das tägliche Verkehrsaufkommen bei rund 4.500 bis 5.000 Fahrzeugen.
Besonders zwischen 7 und 8 Uhr steigt die Fahrzeugzahl stark an, was auf den Berufsverkehr zurückzuführen ist.
Fahrradverkehr
Die Anzahl der Radfahrer wurde ebenfalls erfasst:
In der Biesengrundbreite nutzen täglich zwischen 150 und 200 Radfahrer die Straße.
In der Thälmannstraße liegt die Zahl etwas höher, mit rund 250 Fahrrädern pro Tag.
Dies unterstreicht die Notwendigkeit sicherer Verkehrsbedingungen für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer.