Neuer Ortsbürgermeister in Schermen gewählt
07.11.2012
Bunte Blumen für die Neuen
Um 19:48 Uhr war es soweit: Marko Simon (SPD) wurde mit großer Mehrheit (zwei Enthaltungen) zum neuen Ortsbürgermeister von Schermen gewählt. Die Wahl war notwendig geworden, da sein Vorgänger Heinrich Bartels zum 30. September aus privaten Gründen (er ist zurück nach Niedersachsen gegangen) zurückgetreten war. Zum neuen Stellvertreter wählten die Ortsräte Rolf Bock (SPD). Bernd Köppen, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Möser war extra nach Schermen gekommen, um dem neuen Ortschef und seinem Stellvertreter mit bunten Blumensträußen zu gratulieren.
Mit 37 Jahren ist Service-Techniker Marko Simon der jüngste Ortsbürgermeister in der Einheitsgemeinde. Doch ein unbeschriebenes Blatt ist er deshalb nicht: Über drei Jahre war er Stellvertreter von Heinrich Bartels, sammelte dabei Erfahrungen, "die ich jetzt hoffentlich zum Wohle unserer Ortschaft einbringen werde."
"Wir müssen nach vorne blicken"
In einer kurzen Rede dankte Marko Simon seinem Vorgänger für die lehrreiche Zeit und für die Dinge, die Heinrich Bartels (links im Bild wird er vom ehemaligen Chef der Verwaltungsgemeinschaft Biederitz-Möser, Günter Schulze verabschiedet) in "Schermen bewegt hat".
Dann aber richtete Marko Simon schnell den Blick in die Zukunft ("Vergangenheit ist Vergangenheit, jetzt müssen wir nach vorne blicken"). Vor den Orts-Themen wurde Marco Simon aber auch noch als neuer Vertreter der Einheitsgemeinde in den Wasserverband Burg entsandt.
Dann ging es Schlag auf Schlag: Unter anderem wurde beschlossen, dass die neue Urnenanlage auf dem Schermener Friedhof nicht mit einer Stele, sondern mit einem schönen Findling ausgestattet werden soll.
Dann gab Marko Simon bekannt, dass die Maulbeerbaumeinfassung für 2013 geplant ist und dafür Mittel bereitstehen.
Auch der Antrag der SG Traktor Schermen wurde behandelt: Bekanntermaßen beteiligt die Gemeinde, die Sportvereine, die Sporthallen nutzen an den Nebenkosten. Als kleinen Ausgleich wurden 4.000 Euro bereitgestellt, die an die Vereine verteilt werden, die aktive Jugendarbeit bereiten. Da die SG Traktor Schermen 53 Kinder unter 14 Jahren als Mitglieder hat und diese fördert, wurde nun der Antrag auf finanzielle Unterstützung gestellt. Das Ansinnen wurde vom Ortschaftsrat einstimmig unterstützt.
Schwierige Demokratie
Auch die Gemeinderatssitzung vom 16. Oktober wurde in Schermen noch einmal thematisiert. Wie www.gemeinde-moeser.de berichtete hatte der Rat an diesem Dienstag in Pietzpuhl beschlossen, die beiden Kitas Schermen/Möser und Körbelitz in freie Trägerschaft zu überführen. Offen gelassen wurde die Entscheidung, welcher Träger die beiden Kitas übernimmt. Für Rolf Bock (auf unserem Foto ist er links, wenige Augenblicke nach seiner Wahl zum stellvertretenden Ortsbürgermeister, zu sehen ) war die Abstimmung der Räte "keine Sternstunde der Demokratie", da sich der Rat gegen die mehrheitliche Ablehnung der Ortsräte, Elternvertreter und Erzieherinnen hinweggesetzt habe: "ich will das Thema nicht noch einmal hochkochen, die Entscheidung ist gefallen. Aber in der Vergangenheit sind Ortschaftsräte schon aus weit geringeren Anlässen geschlossen zurückgetreten", sagte er.
Dafür sah Arno Djaschi (CDU) keinen Grund: Er wies darauf hin, dass zehn zu sechs Stunden eine eindeutige Mehrheit seien. Und, er machte deutlich, warum er für die Übertragung gestimmt habe: "Ich war Mitglied in der zuständigen Arbeitsgruppe. Ich habe unter die Empfehlung die Kitas in freie Trägerschaft zu geben, meine Unterschrift gesetzt. Deshalb habe ich entsprechend gestimmt", sagte er.
Zwei kontroverse Standpunkte, die beide ihre Berechtigung haben. Und zwei Standpunkte, die zeigen, dass Demokratie oft sehr schwierig ist – egal auf welcher Ebene.
Der Moment der Abstimmung über den neuen Bürgermeister.