Karneval im Jugendclub
07.02.2016
cdl> So richtig trauten sich die Kinder und Jugendlichen nicht raus. Obwohl der Jugendclub Hohenwarthe über die sozialen Medien zum Fasching für Klein und Groß aufgerufen hatte, waren es eher die Großen, die viel Freude am Kostümieren zeigten.
Ein wenig enttäuscht zeigte sich deshalb auch Jugendclubleiter Mathias Fricke, der sich gerade für die jüngeren Jecken ein tolles Programm hatte einfallen lassen. Die richtige Musik lag bereit, ja sogar das beste Kostüm sollte, trotz geringer finanzieller Mittel, gekürt und prämiert werden. So aber war es kinderleer und erwachsenenheiter. Die Verkleidungen entsprachen dem Altersdurchschnitt. Hexen und Prinzessinnen kamen nicht in den Jugendclub, dafür gestandene Wikinger, Piratenbräute und ein, sagen wir, etwas anderer Clown. Mit Billard, Tischkicker und lustigen Spielen gestaltete sich der Abend kurzweilig. Echter Karneval sieht zwar anders aus, aber der Spaß war im Jugendclub sicher gleich hoch wie auf den rheinländischen Straßen zu bewerten.
Bleibt nur die Frage, warum der Jugendclub die Jugend nicht mehr anzieht oder zum Mitmachen animiert? Das fragten wir auch Mathias Fricke, der den Jugendclub in Teilzeit mitleitet. Fricke selbst hatte darauf auch keine Antwort. So könnten wir uns jetzt in Spekulationen vergehen. Das aber hilft weder dem Jugendclub, noch den beiden Leitern René Ostherren und Mathias Fricke und schon gar nicht den Kindern und Jugendlichen, denen nach der Schließung des Jugendclubs „Blue“ in Schermen dringend eine Anlaufstelle geboten werden sollte, die auch erreichbar ist. Eine Karnevalsfeier in einem Jugendclub ohne Jugendliche ist da sicher ein Warnsignal. Es müssen kreative Lösungen her, die mindestens einen Shuttleservice beinhalten, damit die Kinder und Jugendlichen aus allen Ortschaften in den Jugendclubs der Gemeinde aktiv werden können. Sonst sind die Jugendclubs „Zur alten Scheune“ in Hohenwarthe und "PikAss" in Möser bald nichts weiter als Dorfkneipen und das wäre schade!