In Möser machten alle mit
13.11.2015
Ein Martinsspiel der etwas anderen Art gab es in Möser. Hier durften zwei Freiwillige nicht nur die Hauptrollen der Martinsgeschichte spielen, sondern auch alle anderen Anwesenden wurden mit eingebunden.
Nachdem Pfarrerin Sabine Trottern die anwesenden Gäste in der übervollen Kirche begrüßt hatte, ging es auch schon los. Zunächst rief die Pfarrerin alle Kinder nach vorne, die an den Proben zum Martinsspiel teilgenommen hatten. Doch kein einziges Kind kam zu ihr. Hatte da etwa jemand vergessen eine Probe zu organisieren? Sollte es jetzt etwa kein Martinsfest geben? Weit gefehlt - Pfarrerin Trottner zeigte, dass auch die Kirche modern und dynamisch sein kann. Schnell fand sie zwei Freiwillige, die, an Stelle einer Theatergruppe, den heiligen Sankt Martin und den Bettler, in passenden Kostümen, spielten. Damit das Martinsspiel aber auch die richtige Kulisse bekam, forderte Trottner die Männer, Frauen und Kinder auf, mitzumachen. „Immer wenn ich bei der Geschichte ein Pferd erwähne, dann stampfen die Männer mit ihren Füßen auf den Boden. Immer, wenn vom kalten Wind die Rede ist, dann pfeifen die Frauen. Ja, und weil der Bettler durch den Wald irrt, brauchen wir auch noch Bäume. Also, immer, wenn ich von Bäumen und Wald spreche, dann stehen die Kinder auf und formen mit ihren Händen dicke Kronen über ihren Köpfen, die sich im Wind biegen“, so erklärte es die Pfarrerin und alle waren sofort dabei. Da wurde getrampelt, gepfiffen und sich verbogen, egal ob Männlein, Weiblein oder Kind. Alle machten einfach mit und hatten dabei einen riesen Spaß. Nachdem Sankt Martin seinen Mantel geteilt hatte, wurde noch gesungen, Jesus aus der Bibel zitiert und alle Anwesenden wurden noch gesegnet. Pfarrerin Trottner bedankte sich im Anschluss bei all jenen, die bereits Spielsachen und Kinderkleidung mit in die Kirche gebracht hatten und rief noch einmal zu Sach- und Lebensmittelspenden auf. Als die runden und eckigen Laternen anfingen zu leuchten, da spielte hoch oben im Kirchturm der Posaunenchor. Alle machten sich bereit für den Martinsumzug, der vom Rudolf-Breitscheid-Weg über den Schermener Weg in die August-Bebel-Straße, die Thälmannstraße und über den Birkenweg zurück zur Kirche verlief. Hier wartete bereits ein Martinsfeuer auf alle, die den langen Marsch geschafft hatten. Noch einmal spielte der Posaunenchor auf und dann endlich wurden die Martinshörnchen geteilt. In gemütlicher Runde, gesellig und mit viel Spaß, klang der Abend, bei verschiedenen Heißgetränken, allmählich aus.