Gemeindewehrleiter berufen
21.06.2016
<cdl> Es ist die zweite Amtszeit als Gemeindewehrleiter, die Dirk Jeitner nun antritt.
Es war eine schnörkellose Zeremonie. Kein Gast war gekommen, als der Gemeindebürgermeister Bernd Köppen, im Beisein des Gemeinderatsvorsitzenden Hermann Lünsmann, die Berufungsurkunde zum Gemeindewehrleiter an Dirk Jeitner überreichte. Ein kurzer Handschlag, eine Eidesformel, eine Unterschrift, damit wurde die Wahl Jeitners zum Gemeindewehrleiter auch verwaltungstechnisch bestätigt.
Jeitner hat bereits in den letzten sechs Jahren die Gemeindefeuerwehr Möser, die aus den Ortsfeuerwehren Pietzpuhl, Schermen, Möser, Körbelitz, Lostau und Hohenwarthe besteht, geleitet. Viel Zeit hat er investiert, um aus den einzelnen Ortsfeuerwehren eine Einheit, eine Gemeindefeuerwehr zu formen. Dem längst zur Tradition gewordenen Kameradschaftsabend hat sich ein Feuerwehrball angeschlossen, der ebenfalls zur überörtlichen Feuerwehrgemeinschaft beiträgt. Mit der Erarbeitung eines Fahrzeugkonzeptes, eines Löschwasserkonzeptes und einer Brandschutzanalyse hat Jeitner, gemeinsam mit seinem Stellvertreter Guido Steffen, das Brandschutzwesen in der Gemeinde vereinheitlicht und auf einen Nenner gebracht. Seine Ziele, mit denen er vor sechs Jahren zum ersten Mal zur Wahl des Gemeindewehrleiters angetreten ist, hat er bis auf wenige Ausnahmen erreicht und umgesetzt. An diesen will er nun weiter arbeiten. Hierzu zählt er die Umsetzung des Fahrzeugkonzeptes, welches dringende Ersatzneubeschaffungen in den Ortsfeuerwehren vorsieht. Auch das Thema Hubrettungsbühne ist für ihn noch nicht vom Tisch, obwohl der Gemeinderat eine Beschaffung bereits abgelehnt hatte. Jeitner sagte: „Wenn die Gemeinderäte wollen, dann erkläre und zeige ich ihnen direkt vor Ort, wofür wir diese Hubrettungsbühne benötigen, welche Zeitersparnis mit dieser Technik bei der Menschenrettung haben und wie viel weniger unsere Atmenschutzgeräteträger mit diesem Einsatzfahrzeug im Einsatz gefährdet werden.“
Die Erhöhung der Anzahl der Atmenschutzgeräteträger ist für Jeitner ein weiter wichtiger Arbeitsschwerpunkt in den nächsten sechs Jahren. Auch die Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung will Jeitner weiter forcieren und ausbauen. „Nur jedes zehnte Jugendfeuerwehrmitglied bleibt uns als aktive Einsatzkraft erhalten, die Fluktuation ist hoch, deshalb wollen wir um Quereinsteiger werben“, lässt der alte und neue Gemeindewehrleiter wissen. Als ganz große Projekte sieht er zudem den Ausbau der Feuerwehrgerätehäuser in Körbelitz und Hohenwarthe. „Beide Standorte sind für die modernen Einsatzfahrzeuge unterdimensioniert. Sie entsprechen zudem nicht mehr den Vorgaben der Feuerwehrunfallkasse“, gibt Jeitner er zu bedenken. Er zeigt sich aber zuversichtlich, dass beide Bauvorhaben in den nächsten sechs Jahren realisiert werden können. Als letztes wichtiges Thema hat sich Dirk Jeitner die Reorganisation der Gemeindewehrleitung auf die Fahne geschrieben. Neben der Schaffung eines Gemeindefeuerwehrpressewartes will Jeitner darum kämpfen, dass die Funktion des Gemeindewehrleiters als hauptamtliche Tätigkeit in der Gemeindeverwaltung ausgeübt werden kann. „Wenn wir das nicht schaffen, dann wird es in sechs Jahren keine Bewerber mehr für den Gemeindewehrleiter geben“, mahnt Jeitner, der nachsetzt: „Sollte mir das gelingen, stehe ich nicht mehr für diese Aufgabe zur Verfügung.“ Jeitner erklärte zudem, dass er bereits jetzt auf fünf Prozent seines Lohnes und damit auf Rente verzichtet, weil er Ausgleichstage nehmen muss, um als Gemeindewehrleiter all das an Aufgaben erfüllen zu können, was von seinen Kameraden und der Verwaltung verlangt und vorausgesetzt wird.