Feuerwehr zum Anfassen und Staunen
13.09.2015
Zu einem Tag der offenen Tür lud die Schermener Ortsfeuerwehr am gestrigen Tag. Mit dabei die Kameradinnen und Kameraden der übrigen fünf Ortswehren, samt Technik.
Die Breite Straße in Schermen war am Samstag für den Durchgangsverkehr gesperrt. Ohnehin wäre ein Durchkommen nicht möglich gewesen. Stoßstange an Stoßstange standen dort große, rote Fahrzeuge mit blauen Blinklichtern auf den Dächern. Gleich dahinter, direkt auf Höhe des Feuerwehrgerätehauses verwandelte sich die Straße zu einem kleinen Dorfplatz. Ein großes Zelt und eine Hüpfburg waren aufgebaut, auf dem Gehweg luden Stehtische zum Verweile ein. Die großen Tore, die sonst den Einblick in das Innere des Gerätehauses verwehren, waren offen. Die Mitglieder der Schermener Wehr hatten sich alle Mühe gegen, sich und ihr Ehrenamt würdig zu präsentieren. Dazu zählten natürlich auch das Erklären der Technik, das Beantworten von Fragen und die Versorgung mit Kaffe und Kuchen, mit Bratwurst und Pommes. Wie bei jedem Fest in Schermen üblich wurde auch wieder der Luftgewehrstand aufgebaut und auf dem eigentlichen Dorfplatz am Maulbeerbaum, da sorgten der Nachwuchs und die Einsatzkräfte für Staunen und Begeisterung. Denn, als ein Brand gemeldet wurde, da sprangen nicht etwa die erfahrenen, seit vielen Jahren tätigen und gut ausgebildeten Blauröcke auf. Nein, es waren die Blaujacken der Jugendfeuerwehr Schermen, die sich zum Löschangriff rüsteten und das Feuer in Windeseile abgelöscht hatte. Sie zeigten, was zehn bis 17-jährige bereits leisten können, welches Wissen sie bereits vermittelt bekommen haben und das Jugendfeuerwehr Spaß und Aktion zugleich ist. Da wollten jene, die aus den Betten springen, wenn die Sirenen ertönen, natürlich in nichts nachstehen. Sie rückten zu einem simulierten Verkehrsunfall an, bei dem eine Person in ihrem Fahrzeug eingeklemmt wurde. Hochwertige Rettungsgeräte packten sie aus und für kurze Zeit hielten alle Gäste den Atem an. Selbst die Mitglieder der anderen Ortswehren gönnten sich an ihren Pumpen, Schlauchwagen, an den Rettungsbooten und Fahrzeuge eine kleine Pause, um dem Programm beizuwohnen. Johannes Heinrich von der Feuerwehr Möser, der beruflich in der Rettungsleitstelle des Landkreises tätig ist, kommentierte und moderierte den Ablauf der Rettungsarbeiten. Dazu hatte er interessante Fakten und Informationen parat, wie etwa den Preis für ein modernes, hydraulisches Rettungsgerät. Mit 30.000 Euro bezifferte er die Anschaffungskosten für dieses Einsatzmittel, dass im Erstfall dabei hilft Leben zu retten. Am Ende konnten die Möseraner Feuerwehrfrauen und Männer die eingeklemmte Person, in Feuerwehrkleidung, aus dem Kleinwagen befreien und machten so ganz nebenbei aus dem Fahrzeug ein Cabrio. Geschafft von soviel Action ging es zurück ans Gerätehaus, an dem sich am frühen Abend die Tore wieder schlossen.