Ein Ortsbürgermeister sagt ade
29.07.2015
Gestern verabschiedete sich der noch amtierende Bürgermeister der Ortschaft Hohenwarthe, Peter Bergmann von seinen engsten Weggefährten.
Bergmann trat vor 14 Jahren, 2001, das Amt des Bürgermeisters der damals noch selbstständigen Gemeinde Hohenwarthe an. Mit der Gemeindegebietsreform im Jahr 2009 und der Bildung der Einheitsgemeinde Möser übernahm er das Amt des Bürgermeisters der Ortschaft Hohenwarthe.
Schon zu Jahresbeginn kündigte Bergmann seinen Rücktritt aus der Ortspolitik, und damit den Verzicht auf eine weitere Kandidatur als Ortsbürgermeister, an. Auf der letzten Ortschaftsratssitzung wurde dann aus den Reihen der Ortschaftsratsmitglieder sein Nachfolger, Frank Winter, gewählt.
Bergmann, der Vertreter von Vereinen, aus Politik, Verwaltung, Firmen und Organisationen eingeladen hatte, war vom großen Zuspruch sichtlich gerührt. Er nahm freudig die vielen, guten Worte seiner Gäste entgegen und hatte für jeden einen markigen Spruch parat. Viele kleine- und große Präsente nahm er zudem aus der langen Reihe der Dank-Sager entgegen.
"Hier hat sich nun der harte Kern versammelt, der mich in den letzten 14 Jahren begleitet hat", begann Bergmann im Bürgerhaus Hohenwarthe seinen kurzen Rückblick.
Mindestens 1000 Ereignisse hätte es während seiner Amtszeit gegeben, so der scheidende Ortsbürgermeister. Ein paar wichtige hatte er herausgesucht und begab sich mit den Anwesenden auf eine kleine Zeitreise durch die Entwicklung der Ortschaft.
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Hohenwarthe sei der Bau des Elberadweges nach Magdeburg, die erste große Aufgabe für ihn gewesen. Hier galt laut Bergmann schon damals die Devise, wenn wir etwas machen, dann machen wir etwas schönes, etwas für das Auge. So wurden neben dem Elbe-Radweg auch der Anker am Bootsanleger und die Weinbergquellen in das Konzept integriert. Die Vereine wurden da bereits mit einbezogen, gerade in Bezug auf das zu entwickelnde Tourismuskonzept, so hält es Bergmann bis heute. Nur so ist auch der große Zusammenhalt in der Ortschaft zu erklären. "Der Zusammenhalt ist das Beste, das wir in den letzten 14 Jahren geschaffen haben, konstatiert das langjährige Ortsoberhaupt. Hohenwarthe kann sich sehen lassen, mit dem Bau der Trogbrücke und der Doppelsparschleuse hat der Ort deutlich an Attraktivität gewonnen, viele periphere Projekte, wie der Parkplatz und die Treppen über das Hochufer hinter zur Elbe seien dazu gekommen. Einen großen Dank richtete Bergmann deshalb an den Leiter des Außenbezirks 1, des Wasser - und Schifffahrtamtes Magdeburg, Ulf Möbius, durch dessen Hilfe der Elberadweg bis an die Trogbrücke und weiter Richtung Norden verlängert wurde.
Auch den Gemeindemitarbeitern wurde sein Dank zuteil. Durch ihr handwerkliches Geschick seien alle Gemeindeliegenschaften saniert worden und der Friedhof durch die schöne Mauer auch Rehsicher. Eine kleine Spitze in Richtung Gemeindeverwaltung konnte er sich dann aber nicht verkneifen als er sagte "Nutzt die Fähigkeiten der Gemeindemitarbeiter und lasst sie nicht nur Rasen mähen."
Viel Federlesen hat Bergmann ohnehin nie gemacht. "Wir haben nicht viel herumgezuckt, wenn jemand etwas wollte, dann haben wir geholfen." beschrieb es Bergmann.
Wir haben vieles erreicht und vor allem all das was wir wollten. Die Neubaugebiete Hoppegang und Rehwinkel hätte für den Ort weitere Potentiale eröffnet, den Erweiterungsbau der Kindertagesstätte "Gänseblümchen" zählte Bergmann dazu. Für ein altengerechtes Wohnen im Ort konnte er sich aber auch an diesem Abend nicht erwärmen. Er verwies auf die rüstigen Seniorinnen und Senioren im Ort, die gut integriert seien und noch immer in ihren Häusern lebten.
Hohenwarthe, dass sind für den langjährigen Bürgermeister aber auch die vielen Feierlichkeiten. Von Osterfeuer über Maifeuer und Maibaum aufstellen bis hin zum Städteachter, dem Magdeburg Marathon und dem Weihnachtsmarkt hätte Hohenwarthe ganzjährige viele Gründe zusammen zu kommen. Das Zusammenwachsen, wie es für die Ortschaften der Gemeinde immer gefordert wird, ist in Hohenwarthe bereits gelöst, sagte Bergmann selbstbewusst.
Zum Ende seiner Ausführungen fiel ihm der Abschied sichtlich schwer. "Ich habe mich immer persönlich gekümmert." bestätigte er seine Arbeit selbst. Seinem Nachfolger wünschte er viel Nachsicht und immer ein gutes Händchen." Dann überreicht er Frank Winter symbolisch die Ortsfahne und jene Glocke, die stets für Ruhe und Aufmerksamkeit bei Ratssitzungen sorgte.